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Der Barbentanz im Fünf-Minuten-Takt

Ungemütlich und kalt ist es im Februar draußen. Die Angeln sind eingepackt und wir träumen von schönen Stunden in der Natur. Zur Einstimmung auf die Saison gibt es jetzt einige bilderreiche fangplatz-Berichte. Ich beginne mit meinem Barbentanz...

Barben und Kopfrute? Das ging bei mir lange Zeit nicht zusammen. Sehr gezielt fischte ich in der Vergangenheit an den pfeilschnellen Fluß-Fischen vorbei.
Ein Blinker-Artikel von Michael Schlögl veranlasste mich dann dieses Jahr mal bei Michael direkt anzufragen. Ich hörte nur Lobeshymnen auf diese Fischart und dass ich es unbedingt bei mir in der Weser mal probieren sollte. Unsere Strecken sind ideal für diese Fische. Also machte ich mich im Oktober an das Barben-Rätsel und der Tanz begann...

Die Angelstrecke:
Der Wasserstand ist sehr tief und man sieht, wo sich die Steinschüttungen und Kiesbänke befinden. Ideale fangplätze für Barben. Aber auch ideale Plätze um seinen Angelkoffer zu endleeren, denn Hänger sind an der Tagesordnung.

Zur Montage:
Michael Schlögl gab mir auf den Weg mit ca. 20 Gr. zu Tunken. Davon halte ich aber nicht viel (und kann es auch nicht gut). Daher kam eine meiner Lieblingsposen, die Cralusso Torpedo, mit 10 Gramm Tragkraft oder ein Lolly zum Einsatz. Ganz Chip-Konform fischte ich mit folgender Montage (s. Bild). Dabei hatte ich die Tiefe so ausgelotet, dass sich die Hauptbebleiung 10 cm über dem Grund befand und die beiden Bissanzeigerblei auflagen.
Übrigens: Die Deutschen Nationalangler fischten so ähnlich bei der EM 2004, bei der auch große Barben zu erwarten waren. Der Ungar Tamas Walter (Einzelweltmeister 2005) favorisiert eine solche Montage ebenfalls, wenn er einen Köder ganz ruhig anbieten möchte. ;-)


Versuch Nummer 1:
Die Session begann. Da saß ich nun an einem Angelplatz, den ich sonst eigentlich immer mied. Steinschüttung, Kiesbänke (alte Buhnenköpfe) mit allerlei Treibgut am Grund und maximal 1,3m Wassertiefe. Das konnte ja heiter werden, Hänger hatte ich beim Ausloten auch schon reichlich. Viel Vertrauen hatte ich in die Sache wirklich nicht.

Mutig versenkte ich meine 7 Liter Futter in apfelsinengroßen Ballen. Eine Mischung aus 40% Mondial-F Riviere, 40% Mondial-F XXL und etwas (20%) Mondial-F Brasem Cage Feeder mit zusammen 40% Lehmanteil und zusätzlich 0,5 Litern toten Maden (so macht man sie).

Dann kam das, was aus meiner Sicht kommen musste! 2 Stunden absolut gar nichts! Mein Vertrauen in den Platz und in diese ganze Angelei wurde natürlich nicht sonderlich besser. Doch dann, was war das? EIN BISS!
Unglaublich! Ich war so vor Begeisterung erstarrt, dass ich ihn glatt verpennte...


Versuch Nummer 2:
4 Tage Später war ich wieder da, länger habe ich es nicht ausgehalten. Die selbe Prozedur wie zuvor. Jetzt ist mein Gummi mit 2,4 mm fast doppelt so dick. Auch die Schnur wurde auf eine 22er (Tubertini Winter) aufgerüstet und das Vorfach wurde jetzt mit einer 16er Tubertini Protec bestückt. Selbes Futter, selber Platz und neues Glück.

Wieder 2 Stunden Ruhe, dann der erste Hammerbiss. Wieder schoss das Gummi aus der Rute und wider musste ich alles dagegen halten. Das macht richtig Spaß! Nach 2-3 Minuten bekomme ich den Fisch etwas aus der Strömung. Doch jetzt geht der Tanz im Flachwasser zwischen den alten Buhnen los. So, nach 5 Minuten macht die erste Barbe langsam schlapp. Ich nehme den Unterfangkescher, doch dann schießt sie mit der selben Kraft, als wenn sie eben erst gebissen hatte, wieder in die Strömung. Ich bin abgelenkt, fühlte mich zu sicher und die Schnur reißt! Wieder verloren.

Jetzt ist aber mein Ehrgeiz gepackt! Eigentlich wollte ich noch zu einem Termin. Ich habe alles abgesagt und mich den Barben gewidmet. Eine verdammt gute Idee, denn jetzt kamen die Burschen im 5-Minutentakt. Biss, Flucht, Monsterdrills und Landung. 45 cm, 55, 65cm und sogar 2 über 70 cm Länge! Ich war begeistert und meine "alte Dame Mrs. Shimano Diaflash" zeigte wieder, was alles in ihr steckt. ;-)


Noch auf der Rückfahrt habe ich Michael Schlögl angerufen und ihm mit den blumigsten Worten von meinem Barbentänzen erzählt. "Siehst du schummi, ich wusste dass das etwas für dich ist!"
Definitiv, die Barbe ist von nun an mein Lieblingsfisch und ich kann jedem nur empfehlen, es mit der Kopfstange mal zu probieren. Ein Karpfen ist dagegen ein langweiliger Dauerzieher.

Übrigens: Dieses Jahr wird Michael Schlögl mit mir zusammen auf den Barbentanz an die Weser kommen. Dann gibt es Michael Schlögl "Barbenhamburger" zu fressen. Was das ist, erfahrt ihr dann...

Euer schummi

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